
Deutschland 1997 / 35 mm / Farbe / 89 Minuten
Produktion: Agora Film und BR
Regie: Helke Sander
Buch: Helke Sander, Silvo Lahtela
Kamera: Eigil Bryld
Schnitt: Barbara von Weitershausen
Ausstattung: Jürgen Rieger
Ton: William Franck
Musik: Wolfgang Hamm
Produktionsleitung: Susanne Schlaepfer
Redaktion: Silvia Koller
Darsteller: Jenny Schlenzka (Jenny; Synchronstimme: Anna Griesbracher), Florian Lukas (Dazlak), Komi Togbonou (Kola), Cleo Kretschmer, Peter Rappenglück, Gaby Herz, Dietmar Mössmer, Joel Olano, Martin Blau
Festival: Uraufführung 25.10.1997, Hof (Internationale Filmtage)
Erstsendung: 27.8.2002 (BR)
Inhalt
Der Film folgt Murphys Gesetz: Was schief gehen kann, geht schief. Ein Roadmovie mit einer jungen Feministin, einem Skinhead und einem Schwarzen aus Wiesbaden. Jenny gerät durch ihre Hilfsbereitschaft in Teufels Küche. Sie hat den Auftrag, einen Oldtimer, einen Rolls Royce, für eine Hochzeit zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuliefern, Die Rettung eines Skinheads, der nächtens in einer einsamen Gegens in einen Graben gefahren ist, bringt Jenny in Schwierigkeiten. Ihr Oldie ist verschmutzt und der Scheinwerfer zerstört. Die Polizei verbietet die Weiterfahrt und Jenny selbst wird gekündigt. Um sich gegen die Ungerechtigkeit zu wehren, sucht und findet sie den Skin, den sie für ihren Boss als Beweismittel vorführen will. Unterwegs nimmt sie noch einen schwarzen Anhalter mit und verstrickt sich in ein Abenteuer, das sie nach 24 Stunden wieder an ihren Ausgangspunkt zurückführt – mit demoliertem Wagen und neuen Freunden.
Rezensionen
„„Dazlak“ ist einmalig. Dieser Film ist für seine Zeit etwas Außergewöhnliches. Noch nie habe ich einen Streifen gesehen, der mit dem Thema Skinhead so offen und leicht umgeht wie „Dazlak“. Vorurteile werden hergenommen, um den Zuschauer sehr direkt den Spiegel vorzuhalten. Dialoge wie Jenny: „Du sprichst ziemlich gut deutsch.“ Kola: „Das ist normal in Wiesbaden.“ sind immer wieder zu finden. Der Kleinbürger kriegt hier sein Fett weg, der Punk auch, sogar die Skinheads selbst. Denn „Dazlak“ wird keineswegs smart dargestellt. Oberflächlich ist er. Brutal, engstirnig und einfach dumpf, wie viele Skinheads – egal welcher Couleur – es nun mal leider viel zu oft sind. Er hat seine Probleme und das merkt man. Doch es schimmert immer wieder durch, daß in ihm etwas schlummert, was entdeckt werden will. Und das scheint Jenny immer mehr zu schaffen im Laufe des Films.“
– Sebastian Kuboth: Dazlak, Review auf TV-kult.com