
Filmessay, D 1998, DVD, BETA SP, Farbe, 63 Min.
Der Film liegt in dt. und frz. untertitelter Fassung vor.
Produktion: Helke Sander
Buch und Regie: Helke Sander
Kamera: Patrick Orth, Philipp Pfeiffer
Ton: Kurt Eggmann
Schnitt: Maria Hemmleb und Helke Sander
Musik: Wolfgang Hamm
Mitwirkende: Claudia Richarz, Elisabeth Badinter, Marie Marcks, Julia Immenkamp, Sophie von Behr, Frauen aus dem Wohnprojekt Olga Rabiata, Petra Streit, Helma Sanders-Brahms, Annegret Stopczyk, Svenja Rossa, Helke Sander als ”Lucy”.
Inhalt:
Unsere afrikanischen Vorfahrinnen halfen sich: beim Gebären, beim Stillen, beim Kinderhüten, beim Erfinden. Heute fragt Lucy kopfschüttelnd die Mütter: Was habt ihr nur seitdem gemacht?“
Die Frauen im Film müssen zugeben, dass sie seit Lucys Zeiten viel von ihrer früheren Selbständigkeit eingebüßt haben und, was das Kinderkriegen betrifft, oft wieder da angelangt sind, wo Lucy einst begann: bei der Mutter-Kind- Familie.
Erstausstrahlung: 9.5.1999 ARTE 22.30 Uhr, frz. Titel: Etre Mère, Rester Femme,
Rezensionen u.a.:
„Helke Sanders emanzipatorische Kraft sprengt ebenso wie die ihrer Heldin die überwiegend von Männern postulierte Vorstellung, daß die Befreiungsversuche der Frauen sich in erster Linie mit eigenen, spezifisch weiblichen Themen zu begnügen hätten. Ihre intelligente Parteinahme erschöpft sich nicht im Ahnden sexistischer Bevormundungen und liefert schon gar nicht eine platte unfreiwillige Parodie männlicher Verhaltensweisen. Diese Frau überträgt trotz aller „Reduzierungsversuche“ der Umwelt mit einer entwaffnenden und beglückenden Selbstverständlichkeit ihre durch und durch weibliche Sicht auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Dieser Fernsehfilm ist kein Affront, sondern ein Gewinn für uns Männer.“ Hubert Haselberger, in: Funk-Korrespondenz, 17.6.1999
„Die von Traurigkeit und Humor durchgezogene, vor allem aber von einer großen Portion Selbstironie getragene Erzählung schafft wirklich spontane Identifikationsmöglichkeiten: Man durchblättert weit mehr als ein intimes Tagebuch; man sieht einen Erfahrungsbericht, der die private Lage durch zahlreiche, sehr präzis beobachtete Hinweise in Zusammenhang bringt mit der öffentlichen, der gesellschaftlichen und politischen Lage.“ Birgit Weidinger, in: Süddeutsche Zeitung, München 10.5.1999